Wie stark über Nachhaltigkeit gesprochen wird, sieht man im täglichen Kontext und steht mittlerweile für Wirtschaft, Privatleben aber auch Investitionsbereiche und vieles mehr. Ob denn auch alles wirklich unter den Aspekt der Sustainability fällt, lässt sich individuell betrachten. Greenwashing beflügelt Firmen wie Personen, sich es auszulegen, wie man gerade möchte! Darüber zu urteilen, ob es auch wirklich vorgemacht und gelebt wird, ist nicht in unserer Ethik noch gilt es auf andere abzulenken – vielmehr muss jeder für sich wissen, wo er steht und wie seine Nachhaltigkeit aussieht.
Was aber bedeutet es wirklich? Viele wissen nicht, dass es sich um das Handlungsprinzip unserer Ressourcen-Nutzung handelt, bei dem eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung durch die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeiten der beteiligten Systeme – also von Lebewesen über Ökosysteme – gewährleistet werden soll. Nun leidet aber unsere Welt durch den ewigen Verbrauch und Konsum, die «HABEN» Denkweise eines Jeden, schon so stark unter Reduktion, dass wir ohne Schaden zu nehmen, die Aufrechterhaltung nicht mehr hinbekommen. Die langanhaltende Wirkung von Gebrauch sollte immer ausgewogen sein mit Ressourcenerhaltung trotz Nutzung zum Ziel! Hier sind wir weit davon entfernt und all die vorgenommenen Ziele werden weder eingehalten noch erreicht. Ein Dilemma, was so schnell nicht in den Griff zu bekommen ist und verherende Ausmasse mit sich bringt.
Nach Fakten trachten und gesamthaft urteilen ist global gesehen möglich, doch hat sich die Gesellschaft so verändert, dass man nur Schuldige sucht und sich selbst davon ausgenommen sieht. Unsere Wertehaltung und die Ethik sind schon lange in eine Egoismus-Denkweise umgeschwenkt und lassen für Veränderung kaum Platz.
Wie können wir trotzdem wieder aufatmen und dem Entgegenwirken? Vielleicht damit, dass wir uns besinnen, ob wirklich jederzeit Konsum angesagt ist, wegwerfen, austauschen, noch mehr haben und ständig im Hamsterrad den Neuigkeiten nach hächeln. Nein, hier gilt es innezuhalten und sich wieder zu orientieren, was unser Leben so lebenswert macht. Denn all die wahren Werte unseres Lebens können nicht erkauft werden. Gesundheit, Liebe, Familie, Freunde, Natur, Wetter und vieles mehr, bestimmen sich durch die Gegebenheiten und darauf haben wir nur bedingt Einwirkungsfähigkeiten! Alles, was damit im Zusammenhang steht, ob Arbeit, Vergnügen, Genuss etc. können wir mitbestimmen und je nach «Wohlstand» auch ausleben. Innezuhalten und weniger, aber besser als Haltung anzunehmen hilft hier schon zu grossem Teil, dass der Verbrauch in alle Richtungen eingeschränkt wird. Wir haben es somit in den eigenen Händen, Sorge zu tragen und für eine bessere Welt zu appellieren. Aber? Ja, man muss es einfach leben!
Chancen bestehen – ohne Risiko und Solidarität bringt Freude
Ob im Berufsleben oder Privat, der Firma oder als Einzelperson, wir lenken die Systeme selbst. Keiner kann sich der Verantwortung entziehen, noch auf andere abschieben, denn durch geringe Schübe werden auch grössere Berge versetzt. Fangen wir also bei uns selbst an und erfreuen uns, dass wir glücklich und privilegiert leben. Reicht das Essen für zwei Personen, dann kann man auch teilen und einer dritten Person etwas abgeben – sie wird es einem nie vergessen und immer danken. Anstelle von dauerndem Konsum, sollten wir wieder auf Qualität setzen, Handwerk erlenen und damit den «Müll» reduzieren. Auch ist nicht nötig, bei jeder Produktneuheit dabei zu sein – vielmehr Sorge tragen zu dem, was man hat, es mit Leidenschaft besitzen und pflegen, reduziert nicht nur den Konsum, es erhöht die Lebensdauer, schliesst den Lebenskreislauf und ist einem als treuer Webbegleiter immer dankbar. Wenn wir nicht selbst bei uns starten, warum sollen die anderen es denn besser machen? Leben wir entsprechend in Vernunft, geniessen das Sein und nicht den Schein – unser Leben bekommt wieder mehr Sinnhaftigkeit, die Wertehaltung verändert sich positiv und Kleinigkeiten erfreuen unser Wesen. Hetzen von einem Termin zum anderen, Verabredung hier und da, Ausprobieren dort, dabei sein um jeden Preis, das alles ist in den Hintergrund zu stellen und beglückt nicht das wahre Leben.
Nach-(Er-)Haltigkeit – das neue ICH
Selbstverwirklichung besteht darin, dass man Rücksicht nimmt auf unsere Umwelt, die Mitmenschen und natürlich auch unsere eigenen wie die globalen Ressourcen. Erhalten, was einem lieb und wertvoll ist! Ob es eine Beziehung, ein Beruf, ein Produkt, ein Stück Land, Rebberge, Wälder oder Tier ist, wir sollten es immer ehren und pflegen. Eben die (Er-)Haltigkeit mit Nachdruck und Nachsinnen. Umso tiefer wir uns bewusst machen, was es bedeutet mit einer Sache tiefgreifend umzugehen, umso höher entwickelt sich die Freude und unser Selbstbewusstsein. Wir verändern nur schon mit dieser Haltung enorm viel und können unser Umfeld auch positiv teilhaben lassen. Wenn alle wieder glücklich sind, sich mit dem Besitz zufriedengeben, es eben leben und erleben, dann haben wir die Zukunft sicher im Griff.
Diese Haltung können wir sehr gut auch auf den Beruf, unsere Tätigkeit erweitern und erleben mit Freude, wie sich das Umfeld positiv damit anfreunden kann. Intrigen, Neid oder auch Ausstechen durch Egoismus und Reibung wird ausbleiben, sich gegenseitig unterstützen und helfen eintreten – die Erfolge werden es zeigen. Im Miteinander am täglichen (Berufs-)Leben wieder Wertschätzung zeigen, Lob austeilen und Dankbarkeit spüren lassen, birgt enormes Motivationsbedürfnis. Wir alle wissen dies und hören es gerne, wenn im Dialog auch das Positive erwähnt wird – nicht nur mit negativen Floskeln um sicher herum gewütet wird und dadurch eine Missstimmung aufkommen lässt. Versuchen wir doch die guten Taten zu häufen und Glücksmomente zu erzeugen!
Emotionalisierung schafft nachhaltige Empathie
Häufig fehlt es an einem klaren Dialog, wo ausgesprochen wird, wie man fühlt und das Gegenüber abholen kann. Die Identifikation mit Gefühlen bewegt Berge und schafft Loyalität, Solidarität wie eine klare emotionale Bindung. Weniger – aber besser! Neben dem rationellen Denkgefüge entscheidet überdurchschnittlich das Herz. So positiv wie man sich mit jemandem unterhält, wie man Sorge zur Natur und seinen Sachen trägt, so dankt es mit einer Vielfachheit unser Benehmen. Leben wir also nachhaltig in allen Lagen und legen Wert auf leben lassen, Meinungen akzeptieren – auch wenn man es für sich nicht 100% so sieht, so sind wir in der wissenden Basis fähig, damit umzugehen und es positiv zu verändern.
Gefühle sind die neu erlebte Emotion und schaffen Empathie – Sehnsucht, Liebe, Sicherheit, Glück – alles wird über die Gefühle gesteuert und gilt als wichtigster Emotionalisierungsfaktor. Daher muss Nachhaltigkeit mit Storytelling erlebbar gemacht werden, dann ist die Wirkung am höchsten wahrnehmbar! Sensibilität ist gefragt, Gefühle zeigen In und erlebbare Umsetzung das neue ICH.